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„medientalk live“ läuft alle drei Wochen. Die nächste Sendung ist am 23.03.2022 um 18 Uhr.
Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat mehr als 50.000 Menschen das Leben gekostet, Ungezählte schwer verletzt und obdachlos gemacht. In Medien hier habenwir viel darüber gelesen und gehört, dass das Ausmaß der Katastrophe auch politische Gründe hat, weil es zu wenig Kontrolle beim Bau von Gebäuden gab. Aber wie sieht es mit der Berichterstattung über diese Fragen in der Türkei aus? Wie frei können Zeitungen, Fernsehen und Radio dort berichten?
„medientalk live“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und COSMO, gefördert von der Stiftung Mercator.
Der Februar ist Black History Month, das ist der Monat der Schwarzen Geschichte in
Nordamerika. Auch in Deutschland wird er seit einigen Jahren begangen, um Geschichte, Kultur und Leistungen Schwarzer Deutscher sichtbar zu machen. Da gibt es auch in den Medien noch einiges nachzuholen. Im „medientalk live“ geht es darum, wie Zeitungen, Rundfunk und Onlinemedien berichten über die Themen von Afrodeutschen und wie es
aussieht mit der Repräsentation ihrer Perspektiven oder dem Wissen über Rassismus. Und wie eine Gruppe Schwarzer Journalistinnen ihr eigenes Magazin gründete, worüber sie dort berichten und wie sie Nachwuchs fördern. Host Nadine Hadad spricht darüber mit der Journalistin Celia Parbey. Sie arbeitet u.a. für ZEIT Online und ist Chefredakteurin des RosaMag, ein Onlinemagazin von und für Schwarze und afrodeutsche FLINTA (Frauen, Lesben, inter*, non-binäre, trans* und agender Personen). https://rosa-mag.de/
„medientalk live“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und COSMO, gefördert von der Stiftung Mercator.
„Die Gewalt hat einen Migrationshintergrund“ (NZZ), „Randalierende Migranten“ (BILD.de), „Eine Frage gescheiterter Integration?“ (FAZ): Schlagzeilen aus den ersten Tages dieses Jahres. In Berlin und anderen deutschen Städten hat es in der Silvesternacht massive Angriffe auf Polizei und Einsatzkräfte gegeben, besonders im Bezirk Neukölln. Die Berliner Polizei veröffentlichte vorläufige Zahlen, nach denen etwa zwei Drittel der in der Berliner Silvesternacht Festgenommenen keinen deutschen Pass besäßen.
Es folgte ein politische und mediale Debatte darüber, ob die Ausschreitungen Beweis einer verfehlten Migrationspolitik beziehungsweise einer gescheiterten Integration von Einwanderern sei. Das zog Vorwürfe anderer Diskussionsteilnehmer:innen nach sich, hier würden Konflikte kulturalisiert, mehr noch, die Stoßrichtung der Kritik sei rassistisch – was wiederum Behauptungen auslöste, Probleme in Zusammenhang mit Einwanderung würden tabuisiert… Und obwohl die Silvesternacht nun schon fast drei Wochen zurückliegt, halten die Debatte und die Debatte über die Debatte an.
Marspet Movsisyan spricht darüber mit dem Journalisten Stephan Anpalagan,
Geschäftsführer von „Demokratie in Arbeit“.
„Masel Tov Cocktail“
Ein Film über einen jungen Mann, der keine Lust mehr hat, als Jude und als russischer Einwanderer in die Opferrolle gedrängt zu werden, auch wenn er natürlich immer wieder mit Antisemitismus konfrontiert wird. „Masel Tov Cocktail“ hat zwei der europaweit sehr renommierten CIVIS Medienpreise gewonnen. Und ihr könnt Euch jetzt bewerben für 2023!
Nadine Hadad spricht mit dem Autor und Regisseur über den Film, über den Preis, über
neue Projekte.
„WM der Schande“, „Turnier der Scheinheiligen“, Boykott-Aufrufe: Die Empörung über die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar ist groß.
Und tatsächlich gibt es viele Gründe, das Austragungsland zu kritisieren, wegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten oder Schwulenhass. Mittlerweile gibt es aber auch eine Kritik an der Kritik. Darauf wollen wir eingehen und fragen uns, warum polarisiert gerade diese WM so sehr? Ist es richtig, Katar wegen der Menschenrechtsverletzungen gerade jetzt immer wieder ins Visier zu nehmen und zu verurteilen, dass die WM dort stattfindet? Oder ist die Empörung heuchlerisch, zeugt sie von Doppelmoral? Ist sie arrogant und eurozentrisch, gar islamfeindlich? In Russland zum Beispiel rollte der Ball nach der Annexion der Krim und den Bomben auf Aleppo fast ohne kritische Begleittöne aus den Medien.
Wir reden drüber heute – mit dem Journalisten Burhan Akid Von wdrforyou.
Mittlerweile leben in Deutschland über 4,5 Millionen Muslime. Trotzdem kommt es immer wieder
vor, dass der Islam in manchen Medien negativ rüberkommt – nämlich als eine Religion, die
rückständig sei, die Rechte von Frauen oder queeren Menschen missachte oder gewalttätige
Fanatiker hervorbringe. Warum werden Muslime immer mit den gleichen, oft negativ behafteten
Themen in Verbindung gebracht? Was hat das für Auswirkungen für die Muslim:innen in Deutschland? Und was sagt das über unsere Medienlandschaft?
Nadine Hadad spricht darüber mit einem der Gründer des Formats „Datteltäter“ Younes Al-Amayra.
Der Iran erlebt eine Welle von Protesten, die breite Bevölkerungsschichten erfasst hat. Zahllose Bürger:innen fordern mittlerweile offen den Sturz des Regimes. Dieses reagiert brutal; es tötet, verletzt und inhaftiert Demonstrant:innen. Wie begleiten deutsche Medien das Geschehen in dem Land? Wie blickt die iran-stämmige Community in Deutschland auf den Umgang von Zeitungen, Sendern und Online-Medien mit dem Thema? Wie hat die Aufmerksamkeit hierzulande sich seit Beginn der Proteste entwickelt?
Wir sprechen darüber mit Isabel Schayani, Leiterin von WDRforyou.
Zum Tag der deutschen Einheit sprechen wir über Ostdeutschland in den Medien und eine Perspektive, die in der Berichterstattung oft fehlt: Die von Ostdeutschen of Color. Denn es gab Einwanderung in der ehemaligen DDR, zum Beispiel aus Chile, Vietnam oder Südafrika, und die ostdeutsche Gesellschaft war und ist nicht nur weiß. Nadine Hadad spricht darüber mit der Autorin und Soziologin Katharina Warda.
Im August 1992 setzten hunderte teilweise Rechtsextremer ein Wohnheim von VietnamesInnen in Brand, bis zu 3000 Menschen schauten zu und applaudierten.
Der Pogrom, der sich über Tage zunächst gegen Asylsuchende, dann gegen ehemalige vietnamesische VertragsarbeiterInnen richtete, gehört zu den schlimmsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Über die Bedeutung für die vietdeutsche Community heute und die Rolle der Medien sprechen wir mit der Journalistin und Podcasterin Minh Thu Tran (Rice and Shine).
Im zweiten „medientalk live“ geht es um kulturelle Vielfalt in den Redaktionen.
Der Anteil von Menschen mit Einwanderungsbiografien in den Medien ist viel geringer als in der Bevölkerung. Welche Folgen hat das, und warum muss sich etwas ändern? Marspet Movsisyan und Thembi Wolf von den Neuen Deutschen Medienmachern sprechen darüber im „medientalk live“. Eine Zusammenarbeit der CIVIS-Medienstiftung und COSMO, gefördert von der Stiftung Mercator.
Im ersten „medientalk live“ geht es um vergessene Krisen.
So hat der Angriffskrieg in der Ukraine beispielsweise die Berichterstattung über den Terror der Taliban in Afghanistan weitestgehend verdrängt. Welche Folgen hat das, und wie kommt das an, zum Beispiel bei Geflüchteten unterschiedlicher Herkunft? Host Nadine Hadad spricht mit der Journalistin und Autorin Natalie Amiri.